Bedeutung von Arbeit für (chronisch) Erkrankte und Behinderte

Arbeit ist wichtig und hat viele positive Facetten – sie:

  • dient der Existenzsicherung
  • gibt Freude über eigene Fähigkeiten und Anerkennung für Geleistetes
  • zeigt die Ressourcen trotz gesundheitlicher Einschränkungen
  • gibt Selbstbestätigung und -vertrauen
  • ermöglicht soziale Kontakte
  • stärkt die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben

Ärztinnen und Ärzte sind für Sie bei krankheitsbedingten beruflichen Problemen oft die ersten und regelmäßigen Ansprechpersonen. Deshalb sind sie bei der Entwicklung und Umsetzung von arbeitsbezogenen Empfehlungen unbedingt einzubeziehen.

Ärztliche Aufgaben:

  • Feststellung einer (chronischen) Krankheit bzw. Behinderung
  • Dokumentation der Behandlung (Anamnese, Diagnose, Therapie, Medikation usw.)
  • Langzeittherapie und Verlaufsbeurteilung
  • Feststellung von Beginn und Ende der Arbeitsunfähigkeit (AU)
  • Beschreibung noch verbleibender Leistungs- und Einsatzmöglichkeiten
  • Spezifizierung der Anforderungen an einen krankheits-/behinderungsgerechten Arbeitsplatz usw.
 

Die frühzeitige Durchführung von Maßnahmen zum Erhalt bzw. zur Wiederherstellung der Arbeits- und Erwerbsfähigkeit ist besonders wichtig, da langfristige Abwesenheit von der Arbeit:

  • negative (v. a. auch psychische) Auswirkungen auf Betroffene hat
  • die Rückkehr an den Arbeitsplatz erschwert
 

Hinweis zum ICF der Weltgesundheitsorganisation (WHO):

Die Teilhabe (an Arbeit und Beschäftigung) wird entsprechend dem „bio-psycho-sozialen Modell“ der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) beeinflusst von:

  • Körperfunktionen und -strukturen
  • Aktivitäten
  • umwelt- und personenbezogenen Kontextfaktoren

Diese Kontextfaktoren können sich sowohl förderlich (Förderfaktoren) als auch hinderlich (Barrieren) auf den Erhalt/die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit auswirken. Teilhabe (an Arbeit) wirkt wiederum auf die anderen Komponenten ein.

Damit Funktionsfähigkeit erhalten bleibt bzw. entstehen kann, müssen sowohl körperliche und psychische als auch soziale Faktoren zusammenspielen.

 

ICF-Modell am Beispiel der rheumatoiden Arthritis

 

 

 

Weitere Informationen:

→ www.deutsche-rentenversicherung.de: Kurzeinführung in die ICF und ICF-Checkliste Version 2.1a