Multidisziplinäre Behandlung und Rehabilitation bei rheumatoider Arthritis

Neben der medikamentösen Therapie gehört eine multidisziplinäre nicht-medikamentöse, nicht-invasive Behandlung zu den Grundprinzipien des RA-Krankheitsmanagements. Zahlreiche positive Effekte auf verschiedene Krankheitsparameter sind dafür nachgewiesen.

Eine intensive Betreuung durch ein interdisziplinäres Team im Zeitrahmen von in der Regel maximal 3–4 Wochen ist v. a. in folgenden Versorgungssettings möglich:

 
  1. in einer ganztags ambulanten oder stationären Reha-Einrichtung
  2. im Rahmen eines akutstationären Aufenthalts
  3. in einer rheumatologischen Tagesklinik

Multidisziplinäre Komplexbehandlungen mit kombinierter Anwendung mehrerer Behandlungsmethoden können stationär im Krankenhaus – vorrangig mit rheumatologischem Schwerpunkt – durchgeführt werden, wenn akutstationärer Diagnostik- bzw. Therapiebedarf besteht.

Obwohl im Allgemeinen ambulante Leistungen vorrangig eingesetzt werden sollen, werden bei Mobilitätseinschränkungen durch die rheumatoide Arthritis vielfach stationäre Angebote bevorzugt.

 

Neben den allgemein gültigen Indikationskriterien für Leistungen zur medizinischen Rehabilitation kommen im Besonderen folgende Personen mit rheumatoider Arthritis für eine Reha in Frage (möglichst in Einrichtungen mit Schwerpunkt auf entzündlich-rheumatische Krankheiten):

1.Frühfälle“ mit drohender Funktionseinschränkung oder Chronifizierung
(Krankheitsinformation, Schulung/Training durch ein spezialisiertes Team)

2. Betroffene mit körperlichen Funktionseinschränkungen
(Patientenschulung, Funktionstraining, Verbesserung von Koordination, Kraft und Ausdauerleistung)

3. Betroffene mit psychosozialen Belastungen
(Entspannungstechniken, Schmerzbewältigungs- und Coping-Strategien, psychologische Interventionen, Partnergespräche, Arbeitsplatzanalysen und Berufsberatung)